„Warum fährt Honecker allein mit dem Traktor über die Felder? Na weil er seine Anhänger sucht.“ Dieser Witz wird im Einstiegsvideo von einem ehemaligen DDR-Bürger erzählt – geflüstert, müsste man besser sagen, denn es handelt sich um ein Web-Angebot über die so genannten Flüsterwitze in der DDR. In charmanter 70er Jahre-Optik werden hier Beispiele und Hintergründe über die ausgeprägte Witzkultur in der DDR zusammengetragen, mit der Politik und gesellschaftliche Missstände hinter – mehr oder minder – vorgehaltener Hand satirisch aufs Korn genommen wurden. Aber nicht nur in der DDR: Eine Weltkarte der Flüsterwitze zeigt beispielhaft, dass diese Kultur des polit- und sozialkritischen Humors weltweit verbreitet ist. Zum Mitnehmen gibt es das Ganze auch als App.

Die Flüsterwitze sind ein Beispiel aus dem großen diesjährigen Wettbewerbsspektrum des Grimme Online Award, das letztlich nicht Eingang in die Reihen der Nominierungen fand, aber dennoch bemerkenswert – und eben nicht zuletzt witzig ist. Explizit humoristische bzw. satirische Angebote konnten in diesem Jahr nämlich nicht als nominierungswürdig überzeugen. Daher sei zumindest an dieser Stelle ein weiterer Wettbewerbsvorschlag genannt, der Ende letzten Jahres ja auch an anderen Stellen verschiedentlich erwähnt wurde: In ihm wird die Weihnachtsgeschichte in einem überaus witzigen Twitter Stream aus der Perspektive von Josef erzählt – leider nur bis zum 24. Dezember. Oder sollte man besser sagen: Gott sei Dank?

Und witzig ist natürlich auch, wie das Satire-Magazin “Der Postillon” den Grimme Online Award selbst aufs Korn nimmt. Den passenden Link dazu gibt es bei unseren Pressestimmen.


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