Online-Stadtkarte als interaktives Lexikon

Veröffentlicht von Interviews Nominierte 2019 am

Screenshot: "Stadtlexikon Stuttgart"
Screenshot: "Stadtlexikon Stuttgart"
Screenshot: “Stadtlexikon Stuttgart”

Mit einer Art Zeitmaschine Stuttgart erkunden? Erfahren, wie es hier früher einmal aussah? Das “Stadtlexikon Stuttgart”, eine interaktive Online-Stadtkarte, macht das möglich. Das Projekt begeistert nicht nur neugierige Kinder und Erwachsene, sondern auch HistorikerInnen und Fachleute. Kompakt und mit einfacher Handhabung, lässt dieses Webangebot seine Besucher die Geschichte Stuttgarts neu erleben.

“Stadtlexikon Stuttgart” ist für den Grimme Online Award 2019 in der Kategorie Wissen und Bildung nominiert. Im Interview spricht Dr. Katharina Ernst, stellvertretende Leiterin des Stuttgarter Stadtarchivs, über die Entstehung des Projekts, Ideen für seine Weiterentwicklung und verrät, in welche Zeitepoche Stuttgarts sie gerne einmal reisen würde.

Wer kam auf die Idee, ein so umfassendes Projekt in Angriff zu nehmen?

Die Grundidee kam aus dem Stadtarchiv. Viele Städte haben Stadtlexika. Stuttgart hatte noch keins und wir wollten auch kein klassisches machen. Wir haben lange überlegt, wie heutzutage ein Stadtlexikon aussehen sollte, wie heute Zugang zu historischem Wissen erfolgen kann, sodass es Vergnügen macht, aber die dargebotenen Informationen fundiert sind. Zudem ergab sich noch die Möglichkeit, mit dem Stuttgarter Stadtmessungsamt zusammenzuarbeiten. Dann hat es Klick gemacht, denn wir konnten die Stadtkarte mit der Idee des Lexikons verknüpfen.

Gibt es digitale Vorbilder in anderen Städten?

Nicht wirklich, es gibt digitale Angebote im Netz, die aber immer nur Teilaspekte von dem abdecken, was wir umsetzen wollten. Dieses Zusammenspiel und die Integration der verschiedenen Elemente, die historischen Karten inklusive der Vergleichsmöglichkeit von historischen Karten mit dem heutigen Stand, die Lexikonartikel, die im Stadtraum verortet sind, die Bildergalerien dazu, die Zeitleiste – das kennen wir in dieser Form nur von unserem Angebot.

Dr. Katharina Ernst (links) und Dr. Katharina Beiergößlein (rechts) vom "Stadtlexikon Stuttgart" bei der Bekanntgabe der Nominierten. Foto: Rainer Keuenhof / Grimme-Institut

Dr. Katharina Ernst (links) und Dr. Katharina Beiergößlein (rechts) vom “Stadtlexikon Stuttgart” bei der Bekanntgabe der Nominierten. Foto: Rainer Keuenhof / Grimme-Institut

Wie sind die Resonanzen zum einen von Fachleuten, zum anderen von Usern des Lexikons?

Wir wollen mit dem Lexikon zum einen neugierige UserInnen als auch Fachleute für das Entdecken und Stöbern begeistern. Viele, die keinen historischen Hintergrund haben, lassen sich durch das Stadtlexikon begeistern. Das haben wir erst kürzlich beim Tag der offenen Tür des Stuttgarter Rathauses feststellen können, bei dem wir uns recht zentral aufstellen konnten, um unser interaktives Angebot vorzuführen. Nicht nur Erwachsene, sondern auch viele Kinder fanden es sehr interessant zu sehen, wie die Stadt zum Beispiel früher dort aussah, wo sie heute wohnen. Aber auch die wissenschaftliche Zielgruppe kann sich professionell damit auseinandersetzen, sei es für Recherche oder eigene Forschungen. Dazu zählen beispielsweise HistorikerInnen oder StadtplanerInnen.

Das Stadtlexikon soll permanent erweitert werden. Welche Erweiterungen stehen in der nächsten Zeit an?

Zurzeit stehen viele inhaltliche Erweiterungen auf dem Plan, wobei viele Ideen noch in den Startlöchern stehen. Was technische Erweiterungen angeht, haben wir die Verbesserung der Suchfunktion sowie thematische Karten geplant.

Dr. Katharina Ernst "Stadtlexikon Stuttgart" am Mikrofon bei der GOA Vorstellung

Dr. Katharina Ernst (Mitte) bei der Bekanntgabe der Nominierten. Foto: Rainer Keuenhof / Grimme-Institut

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Zeitmaschine zur Verfügung: An welchen Ort in Stuttgart würden Sie gerne zu welcher Zeit reisen?

Oh, das ist eine gute Frage. Ich würde mir Stuttgart anschauen, bevor es eine Großstadt wurde. Vermutlich im 18. Jahrhundert, als es noch eine deutlich kleinere Stadt war als heute.

Das Interview führte Jan Aimene.

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Die Interviews entstanden in medienpraktischen Übungen und Seminaren im Bachelor-Studiengang Online-Redaktion an der TH Köln.


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